Bildungsstreik 2009 – Spezial

November 16th, 2009 von hg.herrmann

Die Initiatoren und Aktivisten des Bildungsstreiks wollen sich mit den kleinen Zugeständnissen der Verantwortlichen nach den bundesweiten Protesten im Sommer nicht zufrieden geben. Besonders die schwammigen Beschlüsse der Kultusministerkonferenz (KMK) im Oktober wurden als unzureichend zurück gewiesen. Von morgen, dem 17. November bis zum 10. Dezember rufen Sie deshalb erneut zu Protesten und Aktionen für einen „heißen Herbst“ auf. Die ersten Unis wurden unlängst besetzt, oder ja sind sogar schon wieder geräumt.

Die UNIDOG-Zeitsparer-News berichten in einem

streik2009

-SPEZIAL!

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Bildungsstreik – Forderungen, Aktionen und Pläne

November 16th, 2009 von hg.herrmann

Dem Einfluss der politischen und wirtschaftlichen Interessen im Bildungsbereich entgegnen die Initiatoren des Bildungsstreiks mit folgenden Forderungen:

  1. selbstbestimmtes Lernen und Leben statt starrem Zeitrahmen, Leistungs- und Konkurrenzdruck
  2. freier Bildungszugang und Abschaffung von sämtlichen Bildungsgebühren wie Studien-, Ausbildungs- und Kitagebühren
  3. öffentliche Finanzierung des Bildungssystems ohne Einflussnahme der Wirtschaft u.a. auf Lehrinhalte, Studienstrukturen und Stellenvergabe
  4. Demokratisierung und Stärkung der Mit- und Selbstverwaltung in allen Bildungseinrichtungen

Um diese Forderungen durchzusetzen und als Auftakt für den “heißen Herbst” beziehen sich die Initiatoren auf die „Global Week of Action“ und rufen für den 17. November bundesweit zu Demonstrationen und Aktionen auf. Ferner soll es Proteste gegen die Hochschulrektorenkonferenz in Leipzig (am 24. November) geben und in einer Aktionswoche vom 30. November bis 6. Dezember sollen Alternativen zum aktuellen Bildungssystem auf regionalen Bildungsgipfeln diskutiert werden. Sollten diese Aktionen nicht zu einer Umsetzung der Forderungen führen, soll die Kultusministerkonferenz am 10. Dezember in Bonn blockiert und so zum „Nachsitzen“ gezwungen werden.

Quelle: http://www.bildungsstreik.net/wir-machen-weiter/

Fazit der Zeitsparer-News: Trotz medialer Aufmerksamkeit und kleiner Zugeständnisse: Die zentralen Forderungen der Studentenproteste sind bislang unberücksichtigt geblieben und teilweise nicht einmal erörtert worden. Beispielsweise das Thema „Studiengebühren“ war auf der Kultusministerkonferenz kein Thema. Kein Wunder also, dass der Streit weiter geht.

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Bildungsstreik 2.0 – Europaweit vernetzte Protestler

November 16th, 2009 von hg.herrmann

Schon ein nationaler Bildungsstreik ist eine logistische Meisterleistung, doch in diesem Herbst finden europaweit Studentenproteste statt – Bologna betrifft natürlich alle. Und obwohl die Aktionen dezentral durch lokale Initiativen und Bündnisse geplant und ausgeführt werden, sind die Protestler bestens vernetzt und organisiert.

Kurz nachdem Ende Oktober die ersten Hörsäle in Österreich besetzt wurden, um ein Zeichen gegen unzumutbare Studienbedingungen zu setzten, wurde der Ruf nach studentischer Solidarität auch in bei uns in Deutschland laut. Wenige Tage später waren die ersten Hörsäle und Aulen in deutschen Unistädten besetzt und täglich kommen weitere hinzu. Koordination und Kommunikation erfolgt größtenteils über das Netz: unter dem Tag #unibrennt laufen Nachrichten auf Twitter zusammen, in internationalen, nationalen sowie lokalen Wikis und Gruppen auf StudiVZ, Facebook und Co. wird diskutiert und geplant, es gibt eine ständig aktualisierte GoolgeMaps Karte, die die Blockaden erfasst (http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&source=embed&oe=UTF8&msa=0&msid=116283369278129786033.0004778dfa81fb402d565&z=2) und Webseiten wie www.unsereunis.de, www.unsereuni.at sowie www.bildungsstreik.net bündeln die gesamte Kommunikation. Die Diskussionen im Plenum werden per Livestream in andere besetzte Hörsäle übertragen und via www.ustream.tv oder youtube verbreitet. Schließlich werden die Ergebnisse der Diskussionen über atoc berufenen Pressesprecher oder eben auf Blogs und Webseiten der lokalen Initiativen publiziert.

Ohne das soziale Netz wäre wohl auch die Organisation vor Ort nicht so einfach möglich, z.B. die Rekrutierung von unzähligen Freiwilligen, die ihre Kommilitonen über geplante Aktionen informieren, in der Mensa Flyer verteilen und diese – wie wir in Köln beobachten konnten – sogar anschließend wieder einsammeln um keine Probleme mit der Hochschulleitung zu bekommen.


Fazit der Zeitsparer-News: Vor ein paar Jahren – ohne die neuen Kommunikationstechnologien und das Web 2.0 – wäre die geordnete Durchführung eines so groß angelegten Protestes wohl kaum möglich gewesen. Wirklich beeindruckend ist aber wie schnell und effektiv diese Netzwerke sind. Das wiederum wäre ohne viel Engagement vieler Studis kaum möglich.

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Bildungsstreik – Kritik aus eigenen Reihen

November 16th, 2009 von hg.herrmann

Während sich die Sympathie- und Solidaritätsbekundungen für die Studentenproteste häufen, gibt es auch Kritiker. Und diese kommen häufig aus eigenen Reihen. Besonders die Uni-Besetzungen stoßen bei einigen Studis auf Unverständnis und Ablehnung. Einzelne oder auch Initiativen wie beispielsweise „Studieren statt blockieren“ aus Wien werfen Ihren Kommilitonen vor, die Blockaden schränken den Lehrbetrieb ein, behindern so lernwillige Studenten und verursachen unnötige Mehrkosten.


Die Bleistiftfaust als Zeichen des Bildungsprotests

Die Bleistiftfaust als Zeichen des Bildungsprotests - Ein Symbol, mit dem sich lange nicht alle Studis identifizieren können.


Wachsende Gruppen in sozialen Netzwerken argumentieren, dass das Verhalten einer Minderheit, mit „militanten Krawallaktionen“ oder der Nutzung einer Blockade als „Partyvorwand“, dem Ansehen aller Studenten in der Öffentlichkeit schadet und kaum zum eigentlichen Ziel – der Verbesserung der universitären Lehre – beiträgt.

Überhaupt wird kritisiert, dass die Protest-Initiatoren und Befürworter eher eine Minderheit darstellen, aber im Namen aller öffentlich im Namen aller Studis handeln. Wenig zielführend sei auch die Vermischung der Themen Wirtschaftskriese und Bildungspolitik im Rahmen des vielfach bemängelten, (zu?)hohen Einflusses der Wirtschaft auf die Bildung. In den Augen einiger Bildungsstreik-kritischen Studenten ist dies linkspopulistische Kapitalismuskritik. Sie schlagen hingegen einen vertrauensvollen und konstruktiven Dialog zwischen allen Beteiligten vor, der auch die Wirtschaft einbezieht. Das Studium soll schließlich auf ein späteres Berufsleben vorbereiten.

Bild-Quelle: http://www.bildungsstreik.net/wiki/index.php/Layout

Fazit der Zeitsparer-News: Durchaus gute Argumente! Im Übrigen auf beiden Seiten. Was meint Ihr? Ist der Bildungsstreik gerechtfertigt oder vielleicht zu noch wenig? Werden die Mittel zu einer besseren Bildung führen?

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Interview: Arne Neuthor von Promotionbasis

November 5th, 2009 von hg.herrmann

UNIDOG: promotionbasis.de ist die führende Vermittlungsplattform für Jobs im Promotion-, Messe- und Eventbereich in Deutschland. Sie, Arne Neuthor, sind einer der Gründer von Promotionbasis. Ihre Plattform hat mittlerweile mehr als 20.000 Besucher werktäglich und durchschnittlich über 5.000 Jobanzeigen pro Monat. Das ist natürlich eine Hausnummer, an der viele Start-ups noch arbeiten.

Aber was ist eigentlich ein Promotionjob? Irgendwas mit Verkauf, bei dem z.B. Studenten nebenbei viel Geld verdienen können oder?

Arne Neuthor - Promotionbasis - GründerNeuthor:  Bei Promotionjobs handelt es sich um verkaufsfördernde Maßnahmen zu einem Produkt oder einer Marke. Die Promotionaktionen werden dabei auf offener Strasse oder auch im Fachhandel durchgeführt und decken eine breite Palette an möglichen Tätigkeiten ab: Verteilung von Handzetteln (Flyer, Werbegeschenke etc.), Produktpräsentationen auf Messen als Messehost(ess) oder Verkaufsberatung im Fachhandel. Genauso unterschiedlich wie die Aufgaben können auch die Arbeitszeiten sein. Von daher ist Flexibilität ein wichtiges Merkmal für einen erfolgreichen Promoter.

UNIDOG: Für welche Studenten eignet sich diese Art von Tätigkeit? Und welche Vorteile bietet dabei promotionbasis.de?
Neuthor: Promotion ist für jeden Studenten geeignet, der in erster Linie kommunikativ, teamfähig und flexibel ist. Die Studienrichtung bringt sicher einen Vorteil mit sich, wenn man z.B. bereits mit Marketing vertraut ist, aber ist nicht zwingend notwendig.

Gerade Neueinsteigern bietet PB ein umfangreiches Informationsangebot rund um den Promotionjob und auch viele erfahrene Promoter teilen ihr Wissen und ihre Erfahrungen in unserem Promotionforum gern mit.

Vielmehr kann man als Promoter sehr gute Kontakte knüpfen und sein persönliches Netzwerk erweitern, was in unseren Augen immer mehr wert ist, als tausend Kontakte bei einem virtuellen Netzwerk zu haben. Nicht selten hören wir vom Quereinstieg in einen festen Job bei einem ehemaligen Auftraggeber (Promotion- oder Event-Agentur bzw. Industriekunde direkt) nach einem erfolgreichen Studium. Gute Leute werden eben überall gesucht und eine vergangene erfolgreiche Zusammenarbeit wiegt meist schwerer als ein Super-Zeugnis oder der Aktivitätsstatus bei Social Networks.

UNIDOG: Und wie kriege ich als neuer Bewerber die besten Promotion-Jobs?

Neuthor: In erster Linie ist natürlich Eigeninitiative gefragt. Von alleine kommt nun einmal nichts. Da viele Promotiontätigkeiten auf Gewerbeschein (also als Gewerbetreibender) durchgeführt werden, sollte man sich überlegen, was ein Selbstständiger machen muss, um an Aufträge zu gelangen.
So sollte man sich im ersten Schritt einen Lebenslauf (SetCard) auf promotionbasis.de anlegen und sich kontinuierlich bewerben. Gerade als Einsteiger sollte man sich für bestimmte Jobs nicht zu schade sein, denn auch hier gewinnt mittelfristig nur der Jobsuchende mit einem großen Erfahrungsschatz und vielen Kontakten zu den Jobanbietern. Hat man die ersten Referenzen gesammelt und ist man in den Karteien der Promotion- und Event-Agenturen aufgenommen, so sollte es bei einer guten Arbeitsleistung nicht mehr so schwer sein, die guten Jobs zu ergattern.

UNIDOG: Sie haben promotionbasis.de bereits im Dezember 2002 gegründet? Noch bevor der Begriff Web 2.0 überhaupt erfunden wurde. Wie kam es dazu? Und was war damals anders?

Neuthor:  Die Idee entstand aus dem reinen Selbstzweck heraus. Wir waren damals selbst Promoter und ich war auf der Suche nach neuen Angeboten. Schon damals waren in Kiel Promotionjobs eher rar und fanden meist erst in Hamburg oder Lübeck statt. Kiel war praktisch Promotion-Brachland, besonders seit der Rezession Anfang 2000. Die erste Seite für Promotionjobs war zwar schnell gefunden, allerdings musste ich bei jeder neuen Bewerbung für einen neuen Auftrag meine Daten erneut eingeben. Also dachten wir uns: ‘Das Bewerben muss doch einfacher gehen’ und produzierten in nur sechs Wochen die erste Version von PB.
Nach knapp sieben Jahren und etlichen Updates ist promotionbasis.de heute ein Portal, auf dem es durchaus mehr zu sehen gibt als nur Jobs. Unseren Besuchern ist auch das ‘Drumherum’ sehr wichtig und somit stellen wir eine breite Palette an Informationen rund um den Promotionjob bereit.
Da wir seit Jahren einen hohen Nutzerzulauf verzeichnen können, der schon vor dem Web 2.0 -Hype bei ca. 50.000 Anmeldungen pro Jahr lag, werden wir mit der kommenden Neuauflage (Relaunch) im nächsten Jahr viele Aspekte des Social Media einbinden und neue Benutzergewohnheiten bei der Navigation und dem Funktionsumfang berücksichtigen.

UNIDOG: Was empfehlen Sie als erfahrener und erfolgreicher Existenzgründer uns und anderen Studenten/ Absolventen, die heute ein Unternehmen gründen wollen?

Neuthor:  Zunächst muss man eine gute Idee haben, die auf fundierte Erfahrungswerte basiert und mit dieser zur richtigen Zeit am richtigen Ort erscheinen. Natürlich helfen Diskussionen im Verwandten- und Bekanntenkreis sehr bei der Entscheidung; sie decken Gefahren und Möglichkeiten auf, an die man als Einzelner nicht denkt.
Sollte eine Idee für gut befunden werden, so muss natürlich ein Geschäftsplan her, der die finanziellen Chancen und Risiken aufdeckt. Insbesondere bei Web-Angeboten werden viele Gründer durch den derzeitigen Hype fast fehlgeleitet und denken nicht an ein Kerngeschäft neben der Finanzierung durch Werbung. Man sollte immer im Hinterkopf haben, dass auf die wenigen Vorzeigeportale (Youtube, Facebook und Co.) ganz viele Webseiten kommen, die in den letzten Jahren aufgrund eines fehlenden Geschäftsmodells und mangelnder Finanzierung wieder schließen mussten.
Wir haben uns seit jeher an unser Motto ‘Mache keine Schulden’ gehalten. So wurde das erste Briefpapier von der ersten beglichenen Rechung bezahlt und die erste Praktikantin eingestellt, als wir es uns – auch auf absehbare Zeit – leisten konnten. Der Nachteil ist sicher, dass wir viele Ideen haben, aber nicht jede sofort umsetzen können. So halten wir seit Jahren die Domain studentenverzeichnis.de, konnten aber nie eine sinnige Idee entwickeln, weil wir zu sehr mit PB beschäftigt waren.

Der Rest der Geschichte sollte bekannt sein. Natürlich sind die meisten erfolgreichen Gründungen solcher Mega-Firmen der letzen Jahre auf eine Finanzierung aufgebaut. Hierzu gibt es einschlägige Seiten im Netz, die sich mit Business-Angels, Venture-Capital und Co. befassen. Aber hier muss jeder selbst wissen, wie viel Risiko er tragen kann und wie dick sein Fell ist. Ein Zuckerschlecken ist es eben nicht, den Kapitalgebern gegenüber regelmäßig Rechenschaft ablegen zu müssen – und das sehen wir als absoluten Vorteil unserer Gründungsstrategie.

UNIDOG: Herzlichen Dank für das aufschlussreiche Interview! Und viel Erfolg Ihnen weiterhin mit Promotionbasis.

Und hier noch zwei Linktipps:

Alle Jobs in der Übersicht: Promotionjobs und Messejobs gibt’s bei promotionbasis.de

Und natürlich: Tipps und Tricks für Promoter und Messehostessen
und alle, die solche Studentenjobs mal ausprobieren wollen.

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Änderungen bei Bachelor und Master

Oktober 17th, 2009 von hg.herrmann

Die Kultusministerkonferenz hat über Weiterentwicklung des Bologna-Prozesses beraten. Wichtigstes Thema der Konferenz am 15.10.2009 war eine Verbesserung in der Umsetzung von Bachelor- und Masterstudiengängen. Es seien „mögliche Schwachstellen in der Umsetzung aufzugreifen und zu korrigieren, ohne die erreichten Verbesserungen in der Lehre aufs Spiel zu setzen“. Die Wissenschaftsminister reagierten damit auf massive Kritik gegenüber empfundenen Überregulierungen und Schwächen der Bologna-Reform sowie auf die Forderungen von Studenten, die im Sommer im Rahmen des Bildungsstreiks gegen überladene Lehrpläne, Prüfungssstress und Studiengebühren protestiert hatten. Maßnahmen wurden insbesondere in den Bereichen Flexibilisierung, Mobilität, Studierbarkeit und Dauer der Studiengänge sowie bei der Anerkennung von Studien- und Prüfungsleistungen beschlossen und die Hochschulen zur Nachbesserung angehalten. Studiengebühren hingegen waren nicht Teil der Tagesordnung. Alle Beschlüsse der Konferenz findet ihr hier.

Fazit der Zeitsparer-News: Immerhin! Kritik und Proteste der Studis wurden – zumindest teilweise – erhört und ernst genommen. Ob die mitunter recht wage formulierten Beschlüsse aber wirklich zu einer Verbesserung des Studienalltags führen, bleibt abzuwarten.

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Es wird voll an Deutschen Hochschulen

Oktober 17th, 2009 von hg.herrmann

Nicht mal ein Monat ist es her, da meldete das Statistische Bundesamt (die brauchen für valide Zahlen ja i.d.R. was länger): Im Wintersemester 2008/2009 nahmen mehr Studenten als je zuvor ein Studium auf. An deutschen Universitäten und Fachhochschulen hatten sich insgesamt 455 300 Studierende für das erste Fachsemester – meist eines Bachelor-Studiengangs – eingeschrieben.  Das waren 12 Prozent mehr als in Vorjahr und damit ein neuer Rekord, der sogar den „Ersti-Höchststand“ aus dem Jahr 2003 übertraf.

Nach Einführung der Studiengebühren zum Wintersemester 2006/2007 hatten die Hochschulen eigentlich mit einem Rückgang gerechnet, doch das Gegenteil ist der Fall. Das Wintersemester 2009/2010 verspricht erneut ein Rekordjahr zu werden, zumindest in NRW: Am 12.10.09 meldete Innovationsminister Pinkwart (FDP), zum aktuellen Semester werden in NRW rund 78.000 Studienanfänger erwartet. Dies wären erneut 6,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Grund für den Minister: “Das Studium wird immer attraktiver, der Studienerfolg wird planbarer.“

Anmerkung der Zeitsparer-News: Mehr Studienanfänge trotzt oder gerade wegen Bologna??? Nun ja, das wird kaum der einzige Grund sein. Richteten sich die Studierenden-Proteste nicht gerade gegen diese Reform!?

Tipp der Zeitsparer-News: Geht lieber was früher zur Vorlesung, wenn ihr einen Sitzplatz ergattern wollt. Oder lernt einfach schneller als es der Lehrplan vorsieht, indem ihr die Unidog-Unterlagen nutzt. Oder erstellt gemeinsam die perfekte Mitschrift / Zusammenfassung, die ihr gebenenfalls sogar noch über Unidog.de der Nachwelt erhalten könnt.

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Piraten (noch nicht ganz) bereit zum entern!

Oktober 17th, 2009 von hg.herrmann

2,0 Prozent! Diesen Anteil an Wählerstimmer konnte die Piratenpartei bei der Bundestagswahl für sich verbuchen. Ist das nun ein gutes oder ein schlechtes Ergebnis? Fest steht, für Sitze im Parlament wäre weit mehr Stimmen erforderlich gewesen, nämlich genug um die 5-Prozent-Hürde zu durchbrechen. Fest steht auch, mit diesem Ergebnis sind die Piraten gleich bei ihrem ersten Antritt zu einer Bundestagswahl „die größten der Kleinen“ und dies ganz ohne Konzepte zu den vermeidlich wahlentscheidenden Themen wie Wirtschaft, Bildung und Gesundheit. Es ist also wenig verwunderlich, dass Vergleiche mit den Anfängen der Grünen aufkommen: Damals war die „Öko-Partei“ auch so ganz anders, als die etablierten Parteien und damit eine Alternative, vor allem für Jungwähler. Sie erhielten beim ersten Wahlantritt 1,5 Prozent der Stimmen. Im zweiten Anlauf, 1983, schafften sie es dann in den Bundestag. Dies ist auch das erklärte Ziel der Freibeuter. Mit dem Geld aus der Wahlkampfkostenerstattung soll laut Parteichef Jens Seipenbusch die politische Arbeit professionalisiert werden. Bei der Festlegung der politischen Richtung und der Erarbeitung von Konzepten und Programmen versteht sich der Vorstand lediglich als ausführendes Organ, die Ideen sollen weiterhin von der Parteibasis kommen: über ein Piraten-Wiki. Bei den explodierenden Mitgliederzahlen ist dies vor allem logistisch und technisch eine Herausforderung.

Fazit der Zeitsprarer-News: Um Ihre Ziele zu erreichen, benötigen die Piraten umfassendere Programme und Kompetenzen, vor allem aber Strukturen und eine Partei-Identität. Gelingt dies, könnten die Freibeuter zur echten Alternative werden, zu einer die endlich mal was von digitaler Kultur versteht.

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Eine lokale Hochschul-Anekdote: UniFit oder UnFit?

Oktober 17th, 2009 von hg.herrmann

Entgegen dem eigentlichen Konzept der Zeitsparer-News, euch die wichtigsten Neuigkeiten aus dem bzw. für das Studentenleben kurz und knackig zu präsentieren, gibt es heute mal eine ausführlichere, weil absolut berichtenswerte, Anekdote aus unserer Heimatstadt:

In Zeiten von maroder Hochschul-Infrastruktur und Debatten über die Verwendung von Studiengebühren sind universitäre Investitionen immer ein hoch brisantes Thema. In der Kölner Hochschullandschaft brennt ein Investitionsprojekt aktuell ganz besonders unter den Nägeln: Ein Fitness-Studio!

Weil in einem gesunden Körper bekanntlich auch ein gesunder Geist steckt, eröffnet die Hochschulsportinstitution „campussport köln“ in diesem Wintersemester die Fitness-Fakultät „UniFit“. Die Euros sind bereits investiert, die Eröffnung geplant und der AStA geht auf die Barrikaden. Mit Slogans wie „Body statt Bildung“ und „Pumpen statt Pauken“ wettert die Studentenvertretung gegen den Fitness-Studio-Skandal: „Die Ausgaben für ein Fitness-Studio sind skandalös. Studierende sitzen in maroden Hörsälen, aber für ein Fitness-Studio ist plötzlich Geld vorhanden“, kritisiert der AStA-Vorsitzender Christian Poell und der studentische Senator Patrick Schnepper ergänzt: „Ob die Finanzierung wirklich ohne Studiengebühren bewerkstelligt wurde, bleibt fraglich. Bisher hat die Universität keine eindeutige Antwort zur Finanzierung geliefert.“ Außerdem wird Profitgier hinter dem Vorhaben vermutet, denn anders, als bei dem eigenen Sportangebot des AStA (die jedoch kein eigenes Fitness-Studio haben, sondern mit einer Studio-Kette kooperieren), wird bei „UniFit“ eine Nutzungsgebühr erhoben: 15 Euro pro Monat bei einer sechsmonatigen Club-Mitgliedschaft. Die von der AStA gedruckten Poster für die Anti-UniFit-Proteste sind im Original hier einzusehen.screenshot-unfit-plakate1

Die Nonprofit-Organisation campussport hält dagegen, dass die Preisstruktur und der Beitrag von 15 Euro pro Monat gar nicht auf Profit ausgelegt sein können: „Wo noch in Köln können Studierende für diesen Beitrag trainieren?“ Außerdem rechnet die Hochschulinstitution die Finanzierung des eigenen Sport-Angebots vor:  Neben einer Finanzförderung vom Land in Form eines Pro-Kopf-Betrages werden teils Kostenbeiträge nach dem Verursacherprinzip erhoben, wie auch bei dem Fitness-Studio. Der AStA hingegen finanziere sein Sportangebot über den „Sportanteil“ der jedes Semester für jeden Studenten mit den Sozialbeiträgen fällig wird! Der Kölner Stadtanzeiger berichtet außerdem: Die Investition in das neue Studio trage campussport. Die Universität stellt dafür keine zusätzlichen Mittel zur Verfügung, sondern nur einen Kredit, der durch die Einnahmen des Fitness-Studios wieder zurück gezahlt werden soll.

Kommentar der Zeitsparer-News: Wer, wie und warum welches Geld gezahlt hat oder noch zahlen wird, konnten wir leider auch nicht abschließend klären und über die Notwendigkeit eines Uni-eigenen Fitness-Studios wollen wir uns kein Urteil bilden. Fest steht aber: Eine bessere Fitness kann der Kölner Studentenschaft nicht schaden! Spätestens dann nicht, wenn mal wieder einer der wenigen Aufzüge in den Unigebäuden ausfällt oder eine Vorlesung aus Platzmangel stehend im Gang verbracht werden muss… ;-)   So paradox die Situation angesichts maroder Hörsäle erscheinen mag, so solle auch bedacht werden, dass an der Uni viele “Köche” und Organisationen unabhängig voneinander agieren. UniFit könnte schließlich günstige Plätze für alle Studierenden bieten und nicht nur für die, die sich rechtzeitig für interessanten Angebote des Hochschulsports registrieren.  Auch dieser ist streng genommen nicht umsonst, wenn es über Studienbeiträge finanziert wird. Ein neues Seminargebäude wird übrigens von der Hochschule auch gerade gebaut.

Tipp der Zeitsparer-News: Registriert euch hier schnell für die kostenlosen Hochschulsport-Kurse, wenn ihr an einer Kölner Hochschule studiert. Ein vielseitigeres, günstigeres Angebot für nahezu alle Sportarten werdet ihr kaum finden. Das Fitness-Center vom Hochschulsport ist kostenlos, solange der Vorrat reicht. Wollt ihr einfach nur ein günstiges Fitness-Center direkt neben der Mensa könnte aber auch UniFit Spaß und Sinn machen. Hier gibts weitere Infos.

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Neu im Unidog-Team: Jessi, verantwortlich für die Zeitsparer-News

September 17th, 2009 von hg.herrmann

Ganz kurz vorstellen möchten wir euch Jessi, sie wird in Zukunft monatlich die Zeitsparer-News für das Unidog-E-Mail-Journal und den Unidog Blog schreiben.

Jessi hat Medienwirtschaft an der Rheinischen Fachhochschule Köln studiert. Sie recherchiert für euch weltweit zu den Themen Arbeit, Urlaub, Studienalltag, (Hochschul-)politik, Party und Events die wichtigsten News der letzten 33 Tage und fasst sie jeweils kompakt für euch zusammen. Sie lässt euch nicht im Regen stehen, egal ob ihr zu viel none-stop arbeiten musstet, zu viele Seminare hattet oder aus anderen Gründen keine Zeitung, kein TV und keine täglichen Newsstreams verfolgen wolltet.

Soweit nicht all zu viel die Studentenwelt bewegendes geschehen ist, gibt es jeweils ein Monatsspecial zu einem aktuellen Thema, heute “Bundestags-Wahl” (im StudiVZ und Offline).

jessi-ermittelt-weltweit

Jessi ermittelt - weltweit und jederzeit.

Natürlich dürft ihr alle NEWS durch Kommentare ergänzen. Ganz im Sinne eines freien Internets veröffentlichen wir alles – auch kontrahäre Standpunkte und scharfe Kritik. Einzigen Ausnahmen: Posts, die mit unserer Verfassung oder anderen Gesetzen nicht zu vereinbaren sind ;-) sowie Beiträge, die keinen erkennbaren Bezug zum Artikel haben. Wir wollen eine möglichst niveauvolle Diskussion. Also bitte erst lesen, und dann schreiben! Oben und unten noch Bilder von Jessi. Sie hält wie gesagt weltweit und jederzeit die Augen nach interessanten Neuigkeiten für euch offen.

Jessi ermittelt - bei jedem Wetter.

Jessi ermittelt - bei jedem Wetter.

Geschrieben in Allgemein, UNIDOG-Beta - Metadiskussionen, Webrecherchen für Studis | 2 Kommentare »

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