Piraten (noch nicht ganz) bereit zum entern!

Oktober 17th, 2009 von hg.herrmann

2,0 Prozent! Diesen Anteil an Wählerstimmer konnte die Piratenpartei bei der Bundestagswahl für sich verbuchen. Ist das nun ein gutes oder ein schlechtes Ergebnis? Fest steht, für Sitze im Parlament wäre weit mehr Stimmen erforderlich gewesen, nämlich genug um die 5-Prozent-Hürde zu durchbrechen. Fest steht auch, mit diesem Ergebnis sind die Piraten gleich bei ihrem ersten Antritt zu einer Bundestagswahl „die größten der Kleinen“ und dies ganz ohne Konzepte zu den vermeidlich wahlentscheidenden Themen wie Wirtschaft, Bildung und Gesundheit. Es ist also wenig verwunderlich, dass Vergleiche mit den Anfängen der Grünen aufkommen: Damals war die „Öko-Partei“ auch so ganz anders, als die etablierten Parteien und damit eine Alternative, vor allem für Jungwähler. Sie erhielten beim ersten Wahlantritt 1,5 Prozent der Stimmen. Im zweiten Anlauf, 1983, schafften sie es dann in den Bundestag. Dies ist auch das erklärte Ziel der Freibeuter. Mit dem Geld aus der Wahlkampfkostenerstattung soll laut Parteichef Jens Seipenbusch die politische Arbeit professionalisiert werden. Bei der Festlegung der politischen Richtung und der Erarbeitung von Konzepten und Programmen versteht sich der Vorstand lediglich als ausführendes Organ, die Ideen sollen weiterhin von der Parteibasis kommen: über ein Piraten-Wiki. Bei den explodierenden Mitgliederzahlen ist dies vor allem logistisch und technisch eine Herausforderung.

Fazit der Zeitsprarer-News: Um Ihre Ziele zu erreichen, benötigen die Piraten umfassendere Programme und Kompetenzen, vor allem aber Strukturen und eine Partei-Identität. Gelingt dies, könnten die Freibeuter zur echten Alternative werden, zu einer die endlich mal was von digitaler Kultur versteht.

Geschrieben in Webrecherchen für Studis | 3 Kommentare »

3 Kommentare

  1. Hans Sagt:

    mich wundert das ja shcon, dass die nur auf 2 % gekommen sind. da zweifelt man doch an der Repräsentativität von Studivz und dergleichen – bzw. sieht das Potenzial, dass das interaktive Internet noch hat.

  2. Jessi Sagt:

    Nunja… bei der StudiVZ Zielgruppe war das Ergebnis sicherlich deutlich besser! Bei männlichen Erstwählern erreichten die Piraten z.B. satte 13%!!! Aber ein Großteil der Wähler sind halt älter bzw. weniger Internet-affin.

  3. Peet Sagt:

    Ja das mit den männlichen Erstwählen hab ich auch gelesen, das ist schon ziemlich krass. Ich denke das die in der nächsten Zeit schon noch größer werden. Besser als wenn es so manch andere Parteien tun…

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