Zeitsparer-Fokus: 10 Jahre Bachelor und Master

Dezember 6th, 2012 von Anita

Offiziell ein voller Erfolg

Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) sieht in der Einführung der Hochschulabschlüsse Bachelor und Master „eine europäische Erfolgsgeschichte“. Zehn Jahre nach Beginn der Umstellung an deutschen Hochschulen seien die Studienzeiten so kurz wie nie, die Mobilität sei deutlich gewachsen und die Zahl der Studienabbrecher sei ebenfalls deutlich gesunken.

Auch die Arbeitgeber sind scheinbar weitestgehend mit den neuen Abschlüssen zufrieden. Die Mehrheit der befragten Unternehmen einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) äußerte sich positiv zu den Kompetenzen der Bachelor-Absolventen. Auch nach einer Untersuchung des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft wurden die Leistungen der Bachelor-Absolventen mehrheitlich positiv bewertet.

Studenten, Studentenvertreter, Experten und Hochschulrektoren können die Euphorie jedoch nicht teilen. So attestiert die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) der vor zehn Jahren in Kraft getretenen europäischen Studienreform in Deutschland schwere Mängel. Horst Hippler, Präsident der HRK, kann Schavans positiver Bilanz nicht zustimmen. Der Frankfurter Zukunftsrat fordert dringend Reformen der Bachelor- und Masterstudiengänge und auch das Deutsche Studentenwerk (DSW), mit Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde als Wortführer, äußert sich kritisch.

 

Hehre Ziele – ernüchternde Realität

Die Mobilität

Das angestrebte Kernziel des novellierten Hochschulrahmengesetzes war es, die internationale Mobilität zu steigern. Das neue System mache es den Studenten nicht leichter, ins Ausland zu gehen, so Hippler. Jeder fünfte Bachelor-Student an einer Uni gehe laut Statistik für ein Semester ins Ausland – die Bologna-Macher hätten sich, laut Hippler, mehr erhofft. Studenten beklagen Probleme bei der Anerkennung von Leistungen sowie den straffen Zeitplan von sechs Semestern für ein Bachelor-Studium. Ein Auslandssemester bzw. ein Studienplatzwechsel auf europäischer Ebene müssten unkompliziert und ohne Nachteile für Studierende möglich sein. Europa solle schließlich auch universitär eine Einheit werden, so die Vorsitzenden Dr. Bernhard Bueb und Prof. Dr. Hans-Heino Ewers des Arbeitskreises „Erziehung und Bildung“ des Frankfurter Zukunftsrats.

 

Die Regelstudienzeit

Ein Beispiel aus NRW: Weniger als ein Drittel der Studierenden absolviert das Studium in der Regelstudienzeit, bei den „schnellen“ Bachelor-Studiengängen schafft gerade mal die Hälfte in sechs Semestern den Abschluss. Das geht aus einer Aufstellung des Wissenschaftsministeriums vom Februar dieses Jahres für das Jahr 2010 hervor. Zudem seien an vielen Unis Pflichtseminare wegen zu geringer Kapazitäten „ausgebucht“. Sie müssten in einem weiteren Semester nachgeholt werden, kritisiert Hippler. Er rügte zudem, es sei ein falscher Ansatz, Studenten immer schneller zum Abschluss zu führen: „Die Unternehmen brauchen Persönlichkeiten, nicht nur Absolventen“.

Den zuvor angeführten Studien über die Zufriedenheit der Unternehmen über die Reform-Abschlüsse, stehen Studien gegenüber, die die positive Stimmung nicht widerspiegeln. Unternehmen klagen demnach regelmäßig über die schlechte fachliche und persönliche Eignung der jungen Leute. Nur jedes fünfte Unternehmen beurteilt die Umstellung von Diplom- auf Bachelor- und Masterstudiengänge generell als positiv. Die Gründe dafür variieren. Nur ein Viertel der befragten Großunternehmen sind beispielweise der Ansicht, dass Bachelor-Absolventen die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten mitbringen, die in ihrem Unternehmen benötigt werden. Das ergab die Studie “Recruiting Trends 2012″ , die das Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) der Universitäten Bamberg und Frankfurt am Main in Kooperation mit dem Online-Karriereportal Monster seit zehn Jahren erstellt.

 

Die Zufriedenheit der Studierenden

Umfragen unter Studierenden sowie Erfahrungswerte psychologischer Beratungsstellen an verschiedenen Universitäten zeigen, dass ein Bachelor-Studium häufig als sehr belastend und überdurchschnittlich zeitaufwendig empfunden wird. Untersuchungen (z.B. „Studierende im Bachelor-Studium 2009“) konnten jedoch kaum Unterschiede beim Zeitaufwand von Bachelor-Studenten im Vergleich zu Diplom- und Magister feststellen. Der Eindruck von Überforderung in den Bachelor-Studiengängen kann also nicht einem gestiegenen zeitlichen Studieraufwand zugeschrieben werden.

Der Grund, wieso die Studierenden über Stress klagen, liegt in der Art der Anforderungen von Bachelor und Master begründet, wie Tino Bargel, Michael Ramm und Frank Multrus von der Universität Konstanz in ihren Untersuchungen feststellen konnten. Hierzu wurden empirische Daten ausgewertet, die aus Befragungen von Studierenden, über fast 30 Jahre hinweg, resultieren.

Zum einen ist die Zahl der regelmäßigen Leistungsnachweise und Einzelprüfungen im Semester (oft zu dessen Ende hin konzentriert) zu hoch, zum anderen der jeweils verlangte Lernaufwand für die Prüfungen. Die Bachelor-Studierenden beklagten weit häu­figer als Diplom-Studierende zu viele Einzelprüfungen pro Semester und einen zu hohen Lernaufwand für die Prüfungen.

 

 

Eine Vertiefung in die Materie ist oft aus Zeitgründen nicht möglich. Zudem schränken die engen Regularien die individuelle Gestaltung des Studiums und die Selbstkontrolle über dessen Verlauf stark ein. In dieser Konstellation werden dann Schwierigkeiten und Belastungen eher und intensiver als Stress erlebt, dem man nicht ausweichen kann. Als ebenso belastend wird von den Studierenden die gesellschaftliche Norm, das Studium schnell abzuschließen, empfunden. So war die Absicht, das Studium rasch abzuschließen, war in den 1980er-Jahren (damals unter den westdeutschen Studierenden an Universitäten erhoben) für nicht mehr als 24 Prozent der Studierenden ganz wichtig, im Wintersemester 2007/2008 heben sie 42 Prozent hervor. Zudem gäbe es noch 10 Jahre nach der Bachelor- und Mastereinführung Probleme im System, die dann die Studierenden ausbaden müssten. Vor einigen Tagen hatte sich auch das Deutsche Studentenwerk (DSW) kritisch dazu geäußert. „Die Nachfrage der Studierenden nach Beratung ist im Zuge der Bologna-Reformen kräftig gestiegen“, sagte DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde. Deshalb müssten die Beratungsangebote und auch deren Finanzierung aufgestockt werden. Dieser Aspekt sei bei der Einführung der gestuften Studiengänge nicht beachtet worden.

Dirk Lehnen, Diplom-Psychologe und Berater der Zentralen Studienberatung der Universität Bielefeld erklärt: „Die Anzahl der burnout-gefährdeten Studenten, die in die Beratung kommen, ist seit der Einführung der Reform-Abschlüsse dramatisch gestiegen.“

Und der Frankfurter Zukunftsrat meint: „Qualität und Intensität des Lernens sind wichtiger als Stoffhuberei“.

Der Übergang von Bachelor zu Master

Großen Unmut hatten in jüngster Vergangenheit immer wieder Zugangshürden zum Master erregt. 2010 berichtete die Frankfurter Rundschau über BWL-Studenten aus Köln, die zu einem Masterstudiengang aufgrund ihrer Noten nicht zugelassen wurden, obwohl sie zuvor als beste Bachelor-Absolventen ihres Jahrgangs ausgezeichnet wurden. 2010 schnellte auch der benötigte Notendurchschnitt für einen Lehramt-Masterplatz an der Berliner Humboldt-Uni auf 1,2. Und um auf einen Platz in einem der 78 Politikwissenschafts-Mastern hoffen zu können, brauchte man mindestens eine 1,5. 2012 fehlen noch immer tausende Masterstudienplätze. „Ab 2013 fehlen allein in Baden-Württemberg 7.000 ausfinanzierte Masterplätze pro Jahr“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer von den Grünen. An der Hochschule Offenburg hätten sich zum Beispiel auf die 224 Masterplätze, die im Wintersemester 2012/13 zur Verfügung standen, rund 2190 Studierende beworben, berichtet Prorektor Andreas Christ.

Der Andrang auf Masterplätze ist also ungebrochen. Weniger als ein Fünftel aller deutschen Uni-Bachelor-Studenten nimmt laut einer Studie des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft mit dem ersten Abschluss vorlieb. Und über die Hälfte der 1.000 größten Unternehmen in Deutschland sind der Meinung, dass der Master der reguläre Studienabschluss sein sollte. Entsprechend schreiben 57 Prozent freie Stellen, die früher an Diplomabsolventen gerichtet waren, jetzt für Masterabsolventen aus. Nur jede dritte Vakanz richtet sich an Kandidaten, die ein Bachelor-Studium abgeschlossen haben. Sofern Absolventen eine wissenschaftliche Tätigkeit oder eine Tätigkeit in der Forschung anstreben, ist der Master ohnehin ein Muss.

Die gestiegene Anzahl an Studierenden

Dass sich im Zuge der Reformen auch die Zahl der Studierenden deutlich ausgeweitet habe, sei ein Zeichen für die große Akzeptanz des Bachelor, so Bildungsministerin Annette Schavan. Dabei sehen Experten den Run auf die Universitäten ganz klar in den höheren beruflichen Perspektiven begründet. Die Arbeitswelt habe sich gewandelt, es gibt mittlerweile einige berufliche Tätigkeiten, für die ein Hochschulstudium gerne gesehen wird, obwohl sie früher von Nichtakademikern ausgeübt wurden. Akademiker sind am wenigsten von Arbeitslosigkeit bedroht, das war schon vor der Bologna-Reform so. “Die Lust aufs Studieren hat deutlich zugenommen”, so die Bildungsministerin. Dass der Druck auf dem Arbeitsmarkt und die Anforderungen an den Einzelnen zugenommen haben, wird in dieser Aussage konsequent ignoriert.

 

Das Fazit gibt Erik Marquardt, Vorstandmitglied des studentischen Dachverbands fzs: Die Probleme von Bologna „als zukunftstaugliche und erfolgreiche Studienreform zu bezeichnen, grenzt an Halluzination“.

 

Quellen: Tagesschau ARD 14.08.2012 / Frankfurter Zukunftsrat  URL: www.frankfurter-zukunftsrat.de / Hochschulrektorenkonferenz – Die Stimme der Hochschulen  URL: www.hrk.de / Süddeutsche Zeitung /

Monster.de; Märkte und Analysen  URL: http://arbeitgeber.monster.de/hr/personal-tipps/markte-analysen/studien.aspx / Welt Online / Frankfurter Rundschau / Frankfurter Allgemeine Zeitung /

 

Studie: Studierende im Bachelor-Studium 2009

Ergebnisse der 19. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks durchgeführt durch HIS Hochschul-Informations-System

URL: http://www.studentenwerke.de/pdf/Bachelor-Bericht_Soz19.pdf

 

Studie: Bargel, Tino; Multrus, Frank; Ramm, Michael: Schwierigkeiten und Belastungen im Bachelorstudium – wie berechtigt sind die studentischen Klagen? In: Beiträge zur Hochschulforschung, 34. Jahrgang, 1/2012

URL: www.ihf.bayern.de/?download=1-2012-Bargel-Ramm-Multrus.pdf

 

Bilder: Pixlio.de / Universität Bielefeld

 

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Zeitsparer-News: 10 Jahre Bologna-Reform

November 4th, 2012 von Anita

15.08.2012: Bachelor und Master werden in Deutschland 10 Jahre alt: Am 8. August 2002 wurde das Hochschulrahmengesetz unterzeichnet und trat am 15. August 2002 in Kraft.

Damit wurde die größte Hochschulreform seit Jahrzehnten auf den Weg gebracht, die heute fast abgeschlossen ist: Im letzten Wintersemester waren 85 Prozent der mehr als 15.000 Studiengänge umgestellt. Die Reform verfolgt zwei Ziele: den gemeinsamen europäischen Hochschulraum und den früheren Berufseinstieg.

 

 

Quellen: Bundesministerium für Bildung und Forschung  URL: www.bmbf.de / dpa

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Zeitsparer-News: Rostock gewinnt Mensa des Jahres 2012

August 19th, 2012 von Anita

09.08.2012: Das goldene UNICUM Siegertablett geht dieses Jahr an die Mensa Süd des Studentenwerkes Rostock: Es ist eine logistische Herausforderung: Jeden Tag tausende Studenten und Uni-Angestellte zu verköstigen. Deutschlands Studentenwerke haben die schwere Aufgabe einen Spagat zwischen Qualität, Logistik und Vielfalt zu bewältigen. In Rostock gelingt das dem Team am besten – denn bereits zum zweiten Mal (nach 2003) wurde die Mensa Süd zur Besten des Landes gewählt. Insbesondere in der Kategorie Geschmack konnte die Einrichtung punkten. Neben den Klassikern loben Besucher die Pasta- und Vital-Theke mit vegetarischen und veganen Speisen. Lecker Gerichte wie Linsen-Kokos-Suppe, Kichererbsen-Gemüse-Pfanne oder Nudeln mit Salsa di Rucola-Sauce kann man sich dort holen. Absoluter Renner ist die “Wünsch dir was”-Aktion, bei der jeden letzten Freitag im Monat die Studenten den Speiseplan bestimmen. So kamen etwa Chicken Tikka Masala und Milchsuppe auf den Tisch.

Bereits zum elften Mal holte sich das Magazin „Unicum“ die Meinung der Studis ein. Den zweiten Platz belegte die Mensa Caballus in Hannover. Dritter wurde das Bistro K10 in Kassel, das zum dritten Mal in Serie den Sprung aufs Treppchen schaffte.

Sieht man die Gewinner, scheint das Ziel des Wettbewerbs, die Qualität des Essens langfristig zu verbessern, scheint dieser Effekt zumindest an diesen Hochschulen tatsächlich zu wirken.

 

Die Gewinner der “Mensa des Jahres 2012″

Gesamtwertung:

  1. Mensa Süd Rostock
  2. Mensa Caballus Hannover
  3. Bistro K 10 Kassel

Kategorie Service:

  1. Mensa Vechta
  2. Mensa St. Georg-Straße Rostock
  3. Bistro K10 Kassel

Kategorie Angebot:

  1. Alte Mensa Dresden
  2. Mensa Süd Rostock
  3. Mensa Caballus Hannover

Kategorie Geschmack:

  1. Mensa Süd Rostock
  2. Mensa Caballus Hannover
  3. Bistro K 10 Kassel

 

 

Quellen: www.mensadesjahres.de / www.studentenwerke.de / Rheinische Post

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Zeitsparer-News: Gerichtsurteil: Studiengebühren auch nach Studienende

August 13th, 2012 von Anita

19.07.2012: 60 Prüfungen in 20 Monaten und nebenbei noch eine Banklehre: Marcel Pohl (22) hat geschafft, wovon andere Studis nur träumen. Er hat sein Studium in Rekordzeit abgeschlossen. Bachelor und Master in vier Semestern, statt in der Regelstudienzeit von elf. Doch weil er nach seiner Exmatrikulation die Studiengebühren an die private Dortmunder Hochschule für Ökonomie und Management (FOM) einstellte, wurde er von der Uni auf 3000 Euro Rückzahlung verklagt. Zu recht, wie das Amtsgericht Arnsberg (Az: 12 C 64/12) urteilte.

Die Begründung: Private Studiengebühren seien im Gegensatz zu den „Semesterbeiträgen“ öffentlich-rechtlicher Hochschulen ein vertraglich vereinbarter und verbindlicher Gesamtpreis für das Studium. Ausschlaggebend für das Gericht war, dass Pohl die Gelegenheit zum Studium und zum Abschluss zu jeder Zeit gegeben war. Anders als ein Studienabbrecher, der nicht mehr die volle Gebührenhöhe zahlen muss, hatte Pohl die Leistungen der Uni in vollem Umfang in Anspruch genommen. Ein Kündigungsrecht sei damit auszuschließen.

Möglich wurde Pohls Turbo-Studium durch einen ausgeklügelten Plan. Zusammen mit zwei Freunden teilte er sich die zeitgleich stattfindenden Vorlesungen des dualen Studiengangs auf. Tagsüber absolvierten sie ihre Lehre, abends und am Wochenende besuchten sie Seminare an verschiedenen Standorten der mehr als 20 deutschen FOM-Zweigstellen. Danach wurde nachgearbeitet. Die Studenten rechneten sich aus, dass jeder von ihnen so nur ein Drittel der Kurse besuchen müsse. Ihre Pläne hatte das Trio zuvor mit der Studienleitung abgestimmt.

Prorektor Stefan Heinemann ist trotz des Rechtstreits von Pohls Leistungen begeistert. Doch wenn Blitz-Studenten weniger zahlen würden, müsse die Hochschule die „Normalstudenten“ höher belasten, Heinemann.

 

Für öffentliche Hochschulen gilt weiterhin: Wer sein Studium an einer schneller beendet als es die Regelstudienzeit vorsieht, muss keine Studiengebühren mehr bezahlen.

 

 

Quellen: Spiegel / dpa / Frankfurter Allgemeine Zeitung / Focus / Welt

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Zeitsparer-News: Sportfaule Studenten

August 9th, 2012 von Anita

12.06.2012: Die Zutaten für ein gesundes Leben sind eigentlich bekannt: gesunde Ernährung, viel Bewegung, keine Zigaretten und wenig Alkohol. Der Alltag vieler Studis sieht jedoch oft anders aus. Viel Stress, wenig Bewegung und eine unausgewogene Ernährung sind keine Ausnahmen, sondern die Regel. Das haben Wissenschaftler der Deutschen Sporthochschule Köln und der Universität Bonn von der Gesundheitsinitiative „Healthy Campus“ ermittelt. Durch eine Online-Befragung von Erstsemestern kam heraus: Jeder vierte Erstsemster ist ein Couchpotato – treibt überhaupt keinen Sport.

Zwar fühlten sich die Studierenden insgesamt gesund, die Realität sah aber anders aus. Mehr als die Hälfte aller Studentinnen (60 Prozent) klagte über regelmäßige Beschwerden an Gelenken, Knochen und Muskulatur – wesentlich häufiger als ihre männlichen Kommilitonen, bei denen nur jeder Dritte betroffen ist. Auch psychovegetative Beschwerden wie Kopf- und Magenschmerzen oder Schlafstörungen treten bei Studentinnen öfter auf als bei Studenten. Auffällig dabei ist, dass Studentinnen (mit 28,4 Prozent) inaktiver sind als Studenten, deren Anteil an Sportmuffeln bei 18,6 Prozent liegt. Trotzdem haben männliche Studis wesentlich häufiger mit Übergewicht zu kämpfen.

Auch das Ernährungsverhalten wurde bei der Befragung beleuchtet. Prüfungsstress spielt beim Ernährungsverhalten der Studierenden eine Schlüsselrolle: Unter Stress ändern mehr als doppelt so viele Studentinnen im Vergleich zu ihren männlichen Kommilitonen ihr Ernährungsverhalten in ungünstiger Weise. Dabei ist eine gesunde Ernährung gerade in der Prüfungsphase wichtig.

 

Und weil die cleveren Autoren :-D von Unidog.de das schon vor einer ganzen Weile erkannt haben, haben sie bereits vor einiger Zeit über gesunde Ernährung berichtet und super Tipps für den Studentenalltag zusammengestellt  —>hier klicken

 

 

Quellen: www.healthy-campus.de / Deutsche Sporthochschule Köln  URL: www.dshs-koeln.de / Süddeutsche Zeitung

 

 

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Arbeiterkinder an der Uni

Mai 30th, 2012 von Anita

Für alle Studis nichts Neues: Zum ersten Mal an der Uni und absolute Hilflosigkeit stellt sich ein. Alles erscheint riesig und fremd, kein Plan wie man eine Hausarbeit schreibt oder Bücher in der Bib findet und vor allem – was reden die Professoren da??? Viele Studis können sich in der ersten Zeit der Orientierungslosigkeit an ihre Eltern wenden – doch was, wenn man der oder die erste in seiner Familie ist, die eine Hochschule besucht?

In so einem Fall wendet man sich am besten an die gemeinnützige Initiative Arbeiterkind. Seit mehreren Jahren werden hier Abiturienten aus nichtakademischen Familien zu einem Studium ermutigt und während des Studiums unterstützt. Ein bundesweites Netzwerk von mehr als 4000 ehrenamtlichen Mentoren steht den Studis helfend zu Seite.

Laut der aktuellen Sozialstudie des Deutschen Studentenwerks nehmen von 100 Akademikerkindern 71 ein Hochschulstudium auf. Dagegen studieren von 100 Kindern nichtakademischer Herkunft gerade einmal 24 und das, obwohl doppelt so viele die Hochschulreife erreichen. Beim Arbeiterkind-Stammtisch in Bielefeld erfahre ich, wieso ‚Arbeiterkinder’ neben der universitären Belastung vor vielen emotionalen Problemen stehen: Der Familie können sie das, was sie machen häufig nicht vermitteln. Zudem kommt noch die finanzielle Belastung, denn nur in der Regelstudienzeit gibt es Bafög. Das führt häufig zu einem enormen Leistungsdruck. Unialltag, Freunde, Familie und Nebenjob zu managen ist für viele eine echte Gradwanderung. Deswegen ist die Arbeiterkind-Initiative so erfolgreich – Gleichgesinnte unterstützen nicht nur, sie spenden auch Kraft. Und alle könnten voneinander profitieren: Die Studis mit einem rein akademischen Hintergrund lernen eine Welt außerhalb ihrer meist geschlossenen Gesellschaftsschicht kennen. ‚Arbeiterkinder’ bekommen zusätzlich zur Hilfe im Studium auch Vitamin B.

 

Ehrenamtlicher Mentor bei Arbeiterkind kann übrigens jeder werden, der sich in irgendeiner Art und Weise einbringen kann.

 

Auf der Internetseite www.arbeiterkind.de findet ihr viele nützliche Tipps für Studium und wie ihr euch als Mentor oder Mentee bewerben könnt!

 

 

 

Die Tipps sind übrigens für jeden Studi hilfreich und nützlich:

 

-          Praktika erfolgreich absolvieren & Links zu Praktikumsbörsen

-          Studium finanzieren

-          Wissenschaftlich Arbeiten & Buchtipps

-          Im Ausland studieren

-          Nach dem Studium

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Zeitsparer-News: Bologna-Reform: Bürokratisierung geht weiter

Mai 30th, 2012 von Anita

11.05.2012: Weiter wie bisher mit dem Bologna-Prozess: Mehr als vierzig europäische Bildungsminister haben das bei einem Treffen Ende April in Bukarest beschlossen. Dabei werde völlig übersehen, dass die Bologna-Reform an den Hochschulen zu einer bisher nicht gekannten Bürokratisierung geführt hat, beklagen Universitätsmitarbeiter wie  Professor Küh von der Universität Bielefeld. Die Beschreibung eines einzelnen Studiengangs fülle inzwischen mehrere Aktenordner, weil letztlich stundengenau definiert werden müsse, was und wie Studierende zu lernen haben. Umfangreiche Studien- und Prüfungsordnungen, fächerspezifischen Bestimmungen und Modulhandbücher von Studiengängen – selbst die meisten Lehrenden des Studiengangs würden diese nicht mehr genau kennen.

Und die Studierenden, die gegen die zunehmende Verschulung ihrer Studiengänge protestieren, werden mit symbolischen Maßnahmen wie Abschaffung von Anwesenheitslisten oder halbgaren Lippenbekenntnissen zu kritikfähigen Studierenden abgespeist.

Dabei sei, laut Küh, zu befürchten, dass die Bukarest-Erklärung zu einer noch stärkeren Bürokratisierung des Studiums führen werde. Mit der „Definition von Lernzielen“ soll für jedes Modul – möglicherweise sogar für jede einzelne Veranstaltung eines Studiums – definiert werden, was gelernt wird und wie viel Zeit die Studierenden dafür einzuplanen haben.

Vorausgeplant: Philosophiestudi hat neunzig Stunden Zeit, die Hegel’sche Rechtsphilosophie zu begreifen. Danach bitte die erworbene Kompetenz in einem Exposé von acht Seiten nachweisen. Ein Ausblick?

 

Quellen: Bundesministerium für Bildung und Forschung  URL: http://www.bmbf.de/de/3336.php / Welt Online / Zeit Online/ Universität Bielefeld

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Zeitsparer-News: Die Qaul der Wahl

Mai 30th, 2012 von Anita

07.05.2012: Noch nie war die Qual der Wahl für Erstsemester größer: Studienanfänger können heute aus über 16.000 Studienangeboten wählen. In rund 400 Unis und Fachhochschulen gibt es für jede Berufsrichtung ein passendes Studium: Vom Argrarwissenschaftler bis zur Zahnärztin kann man alles werden. Exotische Fächer wie Assyriologie (Uni Heidelberg) oder Weinbetriebswirtschaft (Hochschule Heilbronn) sind auch vertreten. Die Hochschulen müssen bei der Konzeptionierung neuer Studiengänge heute auch den Arbeitsmarkt im Blick haben – die Jobaussichten stehen also auch bei spezialisierten Studiengängen nicht schlecht.

Ob sich die frühe Spezialisierung auf eine bestimmte Branche oder ein konkretes Berufsbild lohnt, ist jedoch eine Typfrage. Wer sich als junger Mensch seiner Stärken und Neigungen noch nicht sicher ist, dem empfiehlt sich lieber ein allgemeines, breit angelegtes Studium wie Jura, BWL oder Maschinenbau zu studieren.

 

Quellen: DPA / Welt Online / studis-online.de / Hanse Berufsakademie URL: www.hanse-ba.de

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Bald eine Million Studenten mehr

März 15th, 2012 von Anita

06.03.2012: Alle Prognosen zu den Studienanfängerzahlen seit 2005 wurden von der Realität übertroffen: Neueste Berechnungen des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) zeigen: Ca. 1.1 Millionen zusätzliche Studienanfänger werden von 2011 bis 2025 gegenüber dem Niveau von 2005 erwartet. Erst im Jahr 2045 werden die Studierendenzahlen wieder die Höhe von 2005 erreichen.

Die bisherigen Hochschulpakte wären zwar erfolgreich, griffen für die Zukunft aber zu kurz, denn laut CHE stieg die Zahl der Erstsemester in Deutschland in den Jahren 2007 bis 2011 um über 40 Prozent.

Bis zum Jahr 2010 sollten mit dem Hochschulpakt I 91.000 zusätzliche Studienplätze geschaffen werden – 182.000 zusätzliche Studierwillige fanden letztlich Einlass in die Hochschulen.  Auch für den Hochschulpakt II seien daher viel zu geringe Mittel angesetzt. Neue Berechnungen der CHE gehen von über 500.000 zusätzlichen Studienberechtigten bis zum Jahr 2015 aus. Damit entsteht eine Lücke von 200.000 Studienplätzen – die nicht eingeplant und ausfinanziert sei.

Die Berechnungen zeigen zudem, dass sich mindestens bis zum Jahr 2045 die höhere Bildungsbeteiligung stärker auswirken wird als der demographische Wandel: Es wird zwar weniger junge Menschen geben, aber mehr Studierwillige. Waren es 2007 noch 45 Prozent eines Jahrgangs, sind es heute 58 Prozent.

Es fehlen also Milliarden. NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) fordert daher mehr Geld von der Bundesregierung: „Wir brauchen einen Hochschulpakt Plus.“ Nötig seien dafür knapp zehn Milliarden Euro bis 2020, errechneten Länderminister bereits. Angesichts der neuen CHE-Zahlen könnte selbst diese Summe knapp kalkuliert sein. Kinosäle, Lagerhallen, Baumärkte oder Autohäuser werden wohl auch in Zukunft als Hörsäle fungieren.

 

 

Quellen: CHE Centrum für Hochschulentwicklung  www.che-concept.de / Derwesten.de / Frankfurter Allgemeine Zeitung

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Bafög-Engpass in NRW

März 13th, 2012 von Anita

06.03.2012: Viele Studenten in NRW warten seit Monaten auf ihr Bafög, doch eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht: NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze dämpfte die Erwartungen vor dem Krisentreffen mit Vertretern der Studentenwerke und des Wissenschaftsministeriums am 5.03.2012: „Wir können nur Notprogramme machen.“ Eine schnelle Lösung gebe es nicht, obwohl allein an der TU Dortmund 800 Studierende vom Bafög-Stau betroffen sein sollen. Und nach Angaben des ASta Bielefeld wurde Studenten bereits die Wohnung gekündigt, da das Geld für die Miete fehlte.

Wieso es nicht sofort eine Lösung gibt? Eine Ministeriumssprecherin erklärte, es gäbe eine entsprechende Vereinbarung mit den Studentenwerken, die erst Ende 2012 auslaufe.

Nun sollen zumindest konkrete Fallzahlen zusammengetragen werden, um die Gespräche fortzusetzen.

Aufgrund von Personalnot in den Studentenwerken giäbe es in etlichen Bafög-Abteilungen die Probleme, die Anträge zeitnah zu bearbeiten. Zuletzt war die Zahl der Bafög-Empfänger an den NRW-Hochschulen auf fast 90.000 bei insgesamt landesweit rund 590.000 Studenten, in den vergangenen fünf Jahren sogar um 30 Prozent, gestiegen. Zudem seien durch die Lebensumstände der Studenten die Anträge auch immer komplizierter zu bearbeiten. So sei es zum Beispiel bei Kindern aus Trennungs- und Patchworkfamilien immer aufwendiger geworden, die Bedürftigkeit eines Antragsstellers korrekt zu ermitteln. Schulze macht die schwarz-gelbe Vorgängerregierung für die organisatorischen Probleme in den Antragsstellen mitverantwortlich. Bis zum Regierungswechsel 2010 sei den Studentenwerken immer wieder „Geld gestrichen worden“.

Mit Blick auf das Wintersemster 2013, wenn in NRW der erste doppelte Abiturjahrgang an die Hochschulen drängt, warnen die Studentenwerke vor einem noch schlimmeren Bafög-Chaos.

 

Quellen: Westdeutsche Zeitung / Kölner Stadt-Anzeiger / Neue Westfälische / Derwesten.de / RP Online

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