Gesunde Ernährung nicht nur bei Prüfungsstress wichtig
Juli 16th, 2010 von Anita
Fast unbemerkt verändern sich gerade in der Prüfungszeit die Ernährungsgewohnheiten. Häufig heißt es nur noch Pizza, Döner, Fertiggerichte und Co. Hauptsache schnell, aber oft viel zu ungesund.
Wir geben hier fundierten Rat, was hilft!
Doch zunächst ein paar Fakten zum Grundproblem: Prüfungen + Süßigkeiten!
“Wenn ich im Prüfungsstress bin, brauche meine Packung Gummibärchen. Das beruhigt und mir geht’s wieder besser!”
So wie Tina H. geht es vielen Studenten. Die DAK befragte Hamburger Studierende zu ihrem Essverhalten in Prüfungszeiten und fand heraus, dass bei Stress-Essern neben fettreichen Speisen wie Pizza und Fertiggerichten vor allem Zuckerhaltiges hoch im Kurs steht. Rund 60 Prozent der befragten Frauen zwischen 20 und 29 Jahren setzen die zart schmelzende Sünde in Form von Schokolade auf ihren Speiseplan, bei den Männern ist es rund ein Drittel.
Die verstärkte Lust auf Süßes ist kein Zufall: US-Forscher fanden heraus, dass bei nervlicher Anstrengung vermehrt das Stresshormon CRH (Corticotropin Releasing Hormone) ausgeschüttet wird. Dies kurbelt das Verlangen nach Zucker um das Dreifache an. Gummibärchen, Kekse und insbesondere Schokolade scheinen dann das beste Heilmittel zu sein, versprechen sie doch eine willkommene Ablenkung vom Lernstress. Der im Gehirn freigesetzte Botenstoff Serotonin sorgt dann für gute Laune.
Fazit: Durch die schokobraune Brille scheinen die Strapazen des Lernens plötzlich nur noch halb so schlimm zu sein. Doch die Sache hat einen Haken: Die positive Wirkung der Leckerei hält nur kurz an.
Süßes lässt den Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen und steigert dadurch vorübergehend die Leistungskurve. Danach fällt der Wert jedoch ebenso zügig wieder ab – und man greift zum nächsten Riegel. Genauso verhält es sich mit fettem Essen, das Fett ist Geschmacksträger vermittelt dadurch ein positives Esserlebnis.
Das Studentenwerk Schleswig- Holstein bietet daher in Kiel eine Ernährungsberatung speziell für Studenten an. Dafür steht Birgit Mönch in der Kieler Mensa 2 den Studenten mit ihrem Rat zur Verfügung. Sie weiß auch, Mensen können aus Kostengründen nicht immer einen gesunden Speiseplan bieten. Verkochtes Gemüse, labbrige Nudeln und haufenweise frittiertes Zeug (Wer kennt es nicht, das bekannte PNP – Panade-Nichts-Panade?). Selbst etwas zu kochen, fällt den meisten Studenten aus Zeit- und Kostengründen oft schwer, dabei kann man mit ganz einfachen Maßnahmen seine Essgewohnheiten gesünder gestalten.
Hier sind sich alle Ernährungsberaterinnen einig: Verbote bringen nichts, sie bewirken nur das Gegenteil. Deshalb ist die Currywurst ab und zu erlaubt, wenn man für genügend Abwechslung in seinem Speiseplan sorgt.
Hier 13 Tipps für eine bessere Ernährung
- Brot, Nudeln, Reis, Getreideflocken sowie Kartoffeln enthalten kaum Fett, aber dafür reichlich Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente sowie Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Haut also rein.
- Weißmehlprodukte durch Vollkornprodukte austauschen. Das spart nicht nur Zucker, sondern hält auch länger satt: Ein Plus fürs studentische Portemonnaie.
- Auf Bier oder Limo zu fettigen Speisen verzichten, da der Körper zuerst den Zucker und das Bier (Kohlenhydrate) verdaut, kann sich das Fett schön festsetzen.
- Lieber eine Schinkenpizza essen, als eine mit Salami. Salami ist eine der fettigsten Würste überhaupt.
- Auf Frittiertes in der Mensa verzichten – besser auf Hähnchenbrust oder Nudeln ausweichen. Das spart nicht nur Fett, sondern man weiß, was man auf dem Teller hat (kein Pressfleisch und andere Experimente).
- Frisches ist besser als das aus der Dose. Lieber ein Gericht mit einem Salat nehmen, als etwas mit verkochtem oder konserviertem Gemüse wählen.
- Beim Dönermann lieber Hähnchenspieße mit Salat und Reis (oder Pommes) anstatt einen Dönerteller zu essen. Dönerfleisch enthält zusätzliches Fett, weil oft die Hähnchenhaut mitverarbeitet wurde.
- Im Alltag Fett reduzieren. Anstatt einem Croissant einfach ein Rosinenbrötchen essen. Anstatt Nutella, lieber Marmelade.
- Eine leckere Zwischenmahlzeit sind Smoothies. Früchte nach Geschmack zusammenwerfen, pürieren – fertig.
- Gemüse reinwerfen. Bei Fertig-Nudelsoßen einfach noch ein paar Tomaten reinschnippeln – das bringt nicht nur Geschmack, sondern zusätzlich Vitamine.
- Beim Lernen mit Gemüsesticks “dopen”. Das füllt den Magen, bevor die Schokolade kommt. Man isst automatisch weniger, muss aber nicht auf die Süßigkeit verzichten.
- Lernpausen sinnvoll füllen. Wenn Langeweile aufkommt, greift man oft zur Chipstüte. Lieber etwas machen, was einem Spaß macht. Das bringt nicht nur Entspannung, sondern schützt vor Essattacken.
- Ein gesundes Auge für Lebensmittel haben. Wenn in der Mensa das Gericht bereits auf dem Teller in Fett ertrinkt, wird es den Arterien nicht anders ergehen.
Last but not least gilt: Sünden sollten ohne Reue genossen werden und wenn doch mal das schlechte Gewissen plagt, einfach einen Ausgleichtag einlegen, an dem man nur leichte Dinge oder Gemüse isst.
Quellen: www.geozeit.uni-kiel.de/, www.gesundheit.de, www.ernaehrungsportal-bw.de,
http://www.shopblogger.de/blog/archives/2148-Mensa-Ideen.html
Geschrieben in Allgemein, Webrecherchen für Studis | 2 Kommentare »
August 16th, 2010 um 15:14
[...] Hin und wieder gibt es von Anita auch eher unterhaltsame Beiträge und Tipps zum erfolgreicheren oder angenehmereren Studium! [...]
August 27th, 2011 um 17:05
Hallo! So ein wunderschöner Artikel. Vielen Dank! Diese Artikel könnte mir ja wirklich sehr helfen…