Bafög-Engpass in NRW
März 13th, 2012 von Anita
06.03.2012: Viele Studenten in NRW warten seit Monaten auf ihr Bafög, doch eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht: NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze dämpfte die Erwartungen vor dem Krisentreffen mit Vertretern der Studentenwerke und des Wissenschaftsministeriums am 5.03.2012: „Wir können nur Notprogramme machen.“ Eine schnelle Lösung gebe es nicht, obwohl allein an der TU Dortmund 800 Studierende vom Bafög-Stau betroffen sein sollen. Und nach Angaben des ASta Bielefeld wurde Studenten bereits die Wohnung gekündigt, da das Geld für die Miete fehlte.
Wieso es nicht sofort eine Lösung gibt? Eine Ministeriumssprecherin erklärte, es gäbe eine entsprechende Vereinbarung mit den Studentenwerken, die erst Ende 2012 auslaufe.
Nun sollen zumindest konkrete Fallzahlen zusammengetragen werden, um die Gespräche fortzusetzen.
Aufgrund von Personalnot in den Studentenwerken giäbe es in etlichen Bafög-Abteilungen die Probleme, die Anträge zeitnah zu bearbeiten. Zuletzt war die Zahl der Bafög-Empfänger an den NRW-Hochschulen auf fast 90.000 bei insgesamt landesweit rund 590.000 Studenten, in den vergangenen fünf Jahren sogar um 30 Prozent, gestiegen. Zudem seien durch die Lebensumstände der Studenten die Anträge auch immer komplizierter zu bearbeiten. So sei es zum Beispiel bei Kindern aus Trennungs- und Patchworkfamilien immer aufwendiger geworden, die Bedürftigkeit eines Antragsstellers korrekt zu ermitteln. Schulze macht die schwarz-gelbe Vorgängerregierung für die organisatorischen Probleme in den Antragsstellen mitverantwortlich. Bis zum Regierungswechsel 2010 sei den Studentenwerken immer wieder „Geld gestrichen worden“.
Mit Blick auf das Wintersemster 2013, wenn in NRW der erste doppelte Abiturjahrgang an die Hochschulen drängt, warnen die Studentenwerke vor einem noch schlimmeren Bafög-Chaos.
Quellen: Westdeutsche Zeitung / Kölner Stadt-Anzeiger / Neue Westfälische / Derwesten.de / RP Online
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