Zeitsparer-Fokus: Meine Lernphase
September 22nd, 2011 von
Anita
Es ist Klausur- und Hausarbeitszeit und ich lerne natürlich fleißig und gewissenhaft!
Natürlich nicht – weil ich mich lieber vom Internet und seinen zahlreichen Versuchungen ablenken lasse. Ich meine nicht Online-Pornos, sondern Shopping, Facebook und die Jagd nach irgendwelchen sinnlosen News. Bei meinen Streifzügen durch das world wide web, die ich natürlich immer für ca. fünf bis zehn Minuten veranschlagt habe, dann aber doch feststellen muss, dass es 180 Minuten geworden sind, bin ich auf zwei Highlights gestoßen, die ich euch, lieben Lesern und Kennern des Phänomens, nicht vorenthalten möchte. Irgendeinen Sinn muss meine Zeit vor dem Rechner ja schließlich haben, wenn es schon nicht die 20-seitige Hausarbeit über Medienwirkungsforschung ist.
- Ich habe gefühlt den coolsten Blog der Welt entdeckt, der nicht nur Alltagsprobleme, Alltagssituationen und die Welt allgemein präzise und intelligent erklärt und verdeutlicht, sondern sich auch mit meinem Verhalten detailliert und differenziert auseinandersetzt:
Hier noch mehr:
- Diese News haben Gefühle in mir ausgelöst, die ich bis dato noch nicht kannte. Eine Mischung aus Mitleid, Unverständnis und Verwirrung: Unwirrungleid war also das vorherrschende Gefühl. Und ausgelöst wurde es durch einen Artikel des Fokus:
Tausend Freunde für 100 Euro
Wer nicht genug Freunde beim Online-Netzwerk Facebook hat, kann sich welche kaufen – die Vermittlung übernimmt eine australische Werbefirma. Dagegen will Facebook jetzt vorgehen.
Freunde bei Facebook kaufen? Wer zum Teufel kauft sich Freunde bei Facebook? Wer muss sich Freunde bei Facebook kaufen? 1. Gibt es ohnehin gefühlte 10 Milliarden Gruppen beim kostenlosen(!) Facebook, die sich einzig und allein auf die Suche nach Freunden spezialisiert haben, weil man allein für das Leveln bei Farmville schon so viele braucht, die ein Mensch allein gar nicht kennen kann. Warum nicht einfach da Freunde besorgen? Wer kauft sich Freunde bei Facebook? 2. Habe ich das Problem, manche Leute nicht als Freunde zu bestätigen, weil ich sie gar nicht will. Was soll ich denn meiner alten Mathe-Lehrerin sagen, wenn sie meine Freundin sein will??? Jetzt muss ich mich also schlecht fühlen, weil es Menschen auf der Welt gibt, die keine Facebook-Freunde haben und hab einige zuviel? Nicht gut, bin allerdings beruhigt, als ich in einem anderen Artikel lese, dass das Angebot überwiegend Firmen für Werbezwecke nutzten.
- Ich habe eine Werbung für ein 72 Stunden Deo entdeckt und mir gleich die Frage gestellt, wer so etwas benutzen wird. Diese Frage des Lebens wurde jedoch sogleich vom coolsten Blog der Welt beantwortet:
Der Kreis hat sich geschlossen….. Ohmmm.
Ich hab doch gesagt, er hat Antworten auf alle Fragen der Welt!
Geschrieben in Allgemein, Webrecherchen für Studis |
Keine Kommentare »







Mousse au Chocolat
Meine Mutter schickt mir bis heute, sechs Jahre nach meinem Auszug, immer noch CARE-Pakete mit Unmengen von Konserven, Lebensmitteln, Medikamenten und Kleidung. Dritte-Welt-Pakete sehen dagegen relativ bescheiden aus. Keine Ahnung, ob sie denkt, dass ich mir nichts zu essen kaufen würde – gut, ich habe in der Anfangszeit meines selbstbestimmten Lebens zwar die letzten drei Wochen des Monats nur auf der Basis von Kartoffeln überlebt, weil ich mein Geld bereits in der ersten Woche für Partys und Klamotten verprasst habe, aber diese Zeiten sind vorbei. Und was sollen eigentlich die Medikamente? Vielleicht möchte meine Mutter verhindern, dass ich von Junkies abgestochen werde und schickt mir daher immer einen Vorrat, damit ich mir mein Leben im Fall der Fälle erkaufen kann. Und die Klamotten? Naja, vielleicht wird sie von der Vorstellung geplagt, ich würde nackt in die Uni gehen. Von Zeit zu Zeit schleicht sich auch ein Ratgeber in ihre CARE-Pakete ein, der mich offenbar dezent in die richtige Richtung weisen soll. Ich habe sie noch auf ihr Verhaltenangesprochen, vermutlich aus dem Grund, aus dem viele meiner Freunde (und bestimmt auch andere Studis) die häufig höchst seltsamen Verhaltensweisen der Eltern einfach hinnehmen – nämlich aus Dankbarkeit und Sentimentalität. Denn eigentlich ist es ja liebenswert, wenn die Eltern sich noch über ihre Sprösslinge Sorgen machen. Die Hauptsache ist, es bleibt bei kleinen Schrulligkeiten und ufert nicht in tägliche Kontrollanrufe oder wöchentliche Inspektionen aus.
Ursprünglich aus: Frankfurt am Main
Fast unbemerkt verändern sich gerade in der Prüfungszeit die Ernährungsgewohnheiten. Häufig heißt es nur noch Pizza, Döner, Fertiggerichte und Co. Hauptsache schnell, aber oft viel zu ungesund.
Fazit: Durch die schokobraune Brille scheinen die Strapazen des Lernens plötzlich nur noch halb so schlimm zu sein. Doch die Sache hat einen Haken: Die positive Wirkung der Leckerei hält nur kurz an.