Änderungen bei Bachelor und Master

Oktober 17th, 2009 von hg.herrmann

Die Kultusministerkonferenz hat über Weiterentwicklung des Bologna-Prozesses beraten. Wichtigstes Thema der Konferenz am 15.10.2009 war eine Verbesserung in der Umsetzung von Bachelor- und Masterstudiengängen. Es seien „mögliche Schwachstellen in der Umsetzung aufzugreifen und zu korrigieren, ohne die erreichten Verbesserungen in der Lehre aufs Spiel zu setzen“. Die Wissenschaftsminister reagierten damit auf massive Kritik gegenüber empfundenen Überregulierungen und Schwächen der Bologna-Reform sowie auf die Forderungen von Studenten, die im Sommer im Rahmen des Bildungsstreiks gegen überladene Lehrpläne, Prüfungssstress und Studiengebühren protestiert hatten. Maßnahmen wurden insbesondere in den Bereichen Flexibilisierung, Mobilität, Studierbarkeit und Dauer der Studiengänge sowie bei der Anerkennung von Studien- und Prüfungsleistungen beschlossen und die Hochschulen zur Nachbesserung angehalten. Studiengebühren hingegen waren nicht Teil der Tagesordnung. Alle Beschlüsse der Konferenz findet ihr hier.

Fazit der Zeitsparer-News: Immerhin! Kritik und Proteste der Studis wurden – zumindest teilweise – erhört und ernst genommen. Ob die mitunter recht wage formulierten Beschlüsse aber wirklich zu einer Verbesserung des Studienalltags führen, bleibt abzuwarten.

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Es wird voll an Deutschen Hochschulen

Oktober 17th, 2009 von hg.herrmann

Nicht mal ein Monat ist es her, da meldete das Statistische Bundesamt (die brauchen für valide Zahlen ja i.d.R. was länger): Im Wintersemester 2008/2009 nahmen mehr Studenten als je zuvor ein Studium auf. An deutschen Universitäten und Fachhochschulen hatten sich insgesamt 455 300 Studierende für das erste Fachsemester – meist eines Bachelor-Studiengangs – eingeschrieben.  Das waren 12 Prozent mehr als in Vorjahr und damit ein neuer Rekord, der sogar den „Ersti-Höchststand“ aus dem Jahr 2003 übertraf.

Nach Einführung der Studiengebühren zum Wintersemester 2006/2007 hatten die Hochschulen eigentlich mit einem Rückgang gerechnet, doch das Gegenteil ist der Fall. Das Wintersemester 2009/2010 verspricht erneut ein Rekordjahr zu werden, zumindest in NRW: Am 12.10.09 meldete Innovationsminister Pinkwart (FDP), zum aktuellen Semester werden in NRW rund 78.000 Studienanfänger erwartet. Dies wären erneut 6,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Grund für den Minister: “Das Studium wird immer attraktiver, der Studienerfolg wird planbarer.“

Anmerkung der Zeitsparer-News: Mehr Studienanfänge trotzt oder gerade wegen Bologna??? Nun ja, das wird kaum der einzige Grund sein. Richteten sich die Studierenden-Proteste nicht gerade gegen diese Reform!?

Tipp der Zeitsparer-News: Geht lieber was früher zur Vorlesung, wenn ihr einen Sitzplatz ergattern wollt. Oder lernt einfach schneller als es der Lehrplan vorsieht, indem ihr die Unidog-Unterlagen nutzt. Oder erstellt gemeinsam die perfekte Mitschrift / Zusammenfassung, die ihr gebenenfalls sogar noch über Unidog.de der Nachwelt erhalten könnt.

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Piraten (noch nicht ganz) bereit zum entern!

Oktober 17th, 2009 von hg.herrmann

2,0 Prozent! Diesen Anteil an Wählerstimmer konnte die Piratenpartei bei der Bundestagswahl für sich verbuchen. Ist das nun ein gutes oder ein schlechtes Ergebnis? Fest steht, für Sitze im Parlament wäre weit mehr Stimmen erforderlich gewesen, nämlich genug um die 5-Prozent-Hürde zu durchbrechen. Fest steht auch, mit diesem Ergebnis sind die Piraten gleich bei ihrem ersten Antritt zu einer Bundestagswahl „die größten der Kleinen“ und dies ganz ohne Konzepte zu den vermeidlich wahlentscheidenden Themen wie Wirtschaft, Bildung und Gesundheit. Es ist also wenig verwunderlich, dass Vergleiche mit den Anfängen der Grünen aufkommen: Damals war die „Öko-Partei“ auch so ganz anders, als die etablierten Parteien und damit eine Alternative, vor allem für Jungwähler. Sie erhielten beim ersten Wahlantritt 1,5 Prozent der Stimmen. Im zweiten Anlauf, 1983, schafften sie es dann in den Bundestag. Dies ist auch das erklärte Ziel der Freibeuter. Mit dem Geld aus der Wahlkampfkostenerstattung soll laut Parteichef Jens Seipenbusch die politische Arbeit professionalisiert werden. Bei der Festlegung der politischen Richtung und der Erarbeitung von Konzepten und Programmen versteht sich der Vorstand lediglich als ausführendes Organ, die Ideen sollen weiterhin von der Parteibasis kommen: über ein Piraten-Wiki. Bei den explodierenden Mitgliederzahlen ist dies vor allem logistisch und technisch eine Herausforderung.

Fazit der Zeitsprarer-News: Um Ihre Ziele zu erreichen, benötigen die Piraten umfassendere Programme und Kompetenzen, vor allem aber Strukturen und eine Partei-Identität. Gelingt dies, könnten die Freibeuter zur echten Alternative werden, zu einer die endlich mal was von digitaler Kultur versteht.

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Eine lokale Hochschul-Anekdote: UniFit oder UnFit?

Oktober 17th, 2009 von hg.herrmann

Entgegen dem eigentlichen Konzept der Zeitsparer-News, euch die wichtigsten Neuigkeiten aus dem bzw. für das Studentenleben kurz und knackig zu präsentieren, gibt es heute mal eine ausführlichere, weil absolut berichtenswerte, Anekdote aus unserer Heimatstadt:

In Zeiten von maroder Hochschul-Infrastruktur und Debatten über die Verwendung von Studiengebühren sind universitäre Investitionen immer ein hoch brisantes Thema. In der Kölner Hochschullandschaft brennt ein Investitionsprojekt aktuell ganz besonders unter den Nägeln: Ein Fitness-Studio!

Weil in einem gesunden Körper bekanntlich auch ein gesunder Geist steckt, eröffnet die Hochschulsportinstitution „campussport köln“ in diesem Wintersemester die Fitness-Fakultät „UniFit“. Die Euros sind bereits investiert, die Eröffnung geplant und der AStA geht auf die Barrikaden. Mit Slogans wie „Body statt Bildung“ und „Pumpen statt Pauken“ wettert die Studentenvertretung gegen den Fitness-Studio-Skandal: „Die Ausgaben für ein Fitness-Studio sind skandalös. Studierende sitzen in maroden Hörsälen, aber für ein Fitness-Studio ist plötzlich Geld vorhanden“, kritisiert der AStA-Vorsitzender Christian Poell und der studentische Senator Patrick Schnepper ergänzt: „Ob die Finanzierung wirklich ohne Studiengebühren bewerkstelligt wurde, bleibt fraglich. Bisher hat die Universität keine eindeutige Antwort zur Finanzierung geliefert.“ Außerdem wird Profitgier hinter dem Vorhaben vermutet, denn anders, als bei dem eigenen Sportangebot des AStA (die jedoch kein eigenes Fitness-Studio haben, sondern mit einer Studio-Kette kooperieren), wird bei „UniFit“ eine Nutzungsgebühr erhoben: 15 Euro pro Monat bei einer sechsmonatigen Club-Mitgliedschaft. Die von der AStA gedruckten Poster für die Anti-UniFit-Proteste sind im Original hier einzusehen.screenshot-unfit-plakate1

Die Nonprofit-Organisation campussport hält dagegen, dass die Preisstruktur und der Beitrag von 15 Euro pro Monat gar nicht auf Profit ausgelegt sein können: „Wo noch in Köln können Studierende für diesen Beitrag trainieren?“ Außerdem rechnet die Hochschulinstitution die Finanzierung des eigenen Sport-Angebots vor:  Neben einer Finanzförderung vom Land in Form eines Pro-Kopf-Betrages werden teils Kostenbeiträge nach dem Verursacherprinzip erhoben, wie auch bei dem Fitness-Studio. Der AStA hingegen finanziere sein Sportangebot über den „Sportanteil“ der jedes Semester für jeden Studenten mit den Sozialbeiträgen fällig wird! Der Kölner Stadtanzeiger berichtet außerdem: Die Investition in das neue Studio trage campussport. Die Universität stellt dafür keine zusätzlichen Mittel zur Verfügung, sondern nur einen Kredit, der durch die Einnahmen des Fitness-Studios wieder zurück gezahlt werden soll.

Kommentar der Zeitsparer-News: Wer, wie und warum welches Geld gezahlt hat oder noch zahlen wird, konnten wir leider auch nicht abschließend klären und über die Notwendigkeit eines Uni-eigenen Fitness-Studios wollen wir uns kein Urteil bilden. Fest steht aber: Eine bessere Fitness kann der Kölner Studentenschaft nicht schaden! Spätestens dann nicht, wenn mal wieder einer der wenigen Aufzüge in den Unigebäuden ausfällt oder eine Vorlesung aus Platzmangel stehend im Gang verbracht werden muss… ;-)   So paradox die Situation angesichts maroder Hörsäle erscheinen mag, so solle auch bedacht werden, dass an der Uni viele “Köche” und Organisationen unabhängig voneinander agieren. UniFit könnte schließlich günstige Plätze für alle Studierenden bieten und nicht nur für die, die sich rechtzeitig für interessanten Angebote des Hochschulsports registrieren.  Auch dieser ist streng genommen nicht umsonst, wenn es über Studienbeiträge finanziert wird. Ein neues Seminargebäude wird übrigens von der Hochschule auch gerade gebaut.

Tipp der Zeitsparer-News: Registriert euch hier schnell für die kostenlosen Hochschulsport-Kurse, wenn ihr an einer Kölner Hochschule studiert. Ein vielseitigeres, günstigeres Angebot für nahezu alle Sportarten werdet ihr kaum finden. Das Fitness-Center vom Hochschulsport ist kostenlos, solange der Vorrat reicht. Wollt ihr einfach nur ein günstiges Fitness-Center direkt neben der Mensa könnte aber auch UniFit Spaß und Sinn machen. Hier gibts weitere Infos.

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