Männer sind (Uni-)Schweine
Februar 18th, 2010 von hans
Über Sinn und Unsinn von Geschlechtertrennung an der Uni Bielefeld, by JAK, Bielefelder Studentin, die anonym bleiben möchte
Selbstverteidigungskurse für Frauen, Damentoiletten, nächtlicher Frauenbegleitservice. – Es gibt einige Einrichtungen, die ich als Frau durchaus begrüße. „Ist doch gar nicht so schlecht, diese Geschlechtertrennung“, habe ich bis jetzt gedacht.
Letztens jedoch, bin ich bei einem meiner täglichen Unihallenspaziergänge auf folgende Kuriosität der Männerverbannung gestoßen: den Frauen-Computerraum. Warum um Himmels Willen, brauchen Frauen denn einen eigenen, von der Welt der maskulinen menschlichen Lebewesen abgeschotteten Bereich, um Texte zu verfassen und rumzusurfen?
Der Frauen-Computerraum – Realität an der Uni Bielefeld!
Bis jetzt habe ich mich immer in Computerräumen mit Männlein und Weiblein gemischt befunden. Die Lage dort: Alle schauen still und vertieft auf den viereckigen Flachbildschirm vor ihnen, auf dem zumeist die Studi-VZ Seite aufflimmert. Patriachismus wäre mir hier noch nicht aufgefallen. Aber es stellte sich heraus, dass ich ja völlig falsch gedacht habe. Denn die Erklärungen des Frauenbüros lautet (unter anderem) wie folgt:
„Die Wahrscheinlichkeit, von pornographischen Seiten auf benachbarten Rechnern belästigt zu werden, reduziert sich in Frauenräumen erwartungsgemäß“.
Bitte?! Ich studiere nun schon seit gut vier Jahre, aber ein Student, der sich im Computerraum neben mir sexuell vergnügt, ist mir noch nicht untergekommen. Weder virtuell, noch auf sonst irgendeinem Wege. Vielleicht mangelt es mir aber auch schlicht an Lebenserfahrung…
Gender-Days für Männer im Frauencafé
Nicht sehr viel besser für die Männerwelt sieht es jedenfalls auch im Frauencafé der Uni Bielefeld aus. Hier haben natürlich wieder nur die Damen Zutritt. Und dort findet man die Mangelwaren des universitären Lebens in Bielefeld vor, nämlich viele gemütliche Sofas, eine angenehme Atmosphäre, Gesellschaftsspiele und Milchkaffee für nur 50 Cent! Aus Mitleid vermutlich, hat das Frauencafé letztens jedoch so genannte „Gender-Days“ veranstaltet, an denen auch Männer mal in die feminine Gastronomiefestung hineinschnuppern durften.
Drängt sich einem unwillkürlich die Frage auf, wer hier eigentlich von wem diskriminiert wird. Die Herren der Schöpfung dürfen weder mit uns im gemütlichsten und preisgünstigsten Café der Uni Kaffeetrinken und werden obendrein noch als Lustmolche deklariert, die ihre Triebe noch nicht mal im öffentlichen Computerraum einer Universität unter Kontrolle halten können. Männer als Uni-Schweine.
Vielleicht sollte man für die Zukunft auch darüber nachdenken, Frauen-Mensabereiche einzuführen (am besten bei den Fensterplätzen), oder die Hörsäle einteilen – auf der einen Seite die Frauen, auf der anderen die Männer… Sicher, ist schließlich sicher.
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