Studienabbruch – Woran Studis scheitern können

Januar 20th, 2010 von hg.herrmann

Die relativ gute Nachricht zuerst: Mit einer tendenziell rückläufigen Studienabbruchquote von derzeit 21% liegt Deutschland im OECD-Ländervergleich im unteren Mittelfeld. Mit der Einführung von Bachelor/Master haben sich jedoch die Gründe und Motive für ein vorzeitiges Ende des Studiums jedoch verschoben, wie eine gerade veröffentlichte Studie der HIS (Hochschul-Informations-System) GmbH zeigt.
Während die Studienabbrüche z.B. in den Sprach- und Kulturwissenschaften deutlich weniger wurden, hat die neue Struktur die Situation besonders in den Ingenieur- und Naturwissenschaften verschärft.

Drei Motive geben dabei den Ausschlag für zwei Drittel aller Studienabbrüche:
31% der Studienabbrecher sind schlicht überfordert. Sie geben Leistungsversagen (20%) als Grund für den Studienabbruch an oder schaffen die Prüfungen nicht (11%). Finanzielle Probleme führen für 19% der Befragten zum Studienabbruch. Dies sind vor allem auch solche Studis, die neben den ganzen notwendigen Jobs schlicht nicht genügend Zeit für die Uni finden. Fast genauso viele (18%) beenden ihr Studium vorzeitig aufgrund mangelnder Motivation, vor allem dann, wenn sie merken, dass das Studium ganz anders ist, als erwartet.


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Wirklich spannend wird es beim Vergleich der Werte mit denen der letzten Erhebung aus dem Jahr 2000, also zu Pre-Bachelor/Master-Zeiten:

Eine deutliche Zunahme der Studienabbrüche aufgrund von Leistungsproblemen, Prüfungsversagen und/oder schlechten Studienbedingungen fällt auf! Na wenn das nicht mal Wasser auf die Mühlen der Bologna-Kritiker ist!!! Wird zu hoher Leistungsdruck in Kombination mit zu schlecht ausgestatteten Unis doch als einer der Haupt-Kritikpunkte bei der Umsetzung der Reform gesehen. Bei einem weiteren Kritikpunkt, der Erhebung von Studiengebühren, zeigt sich hier jedoch kaum eine Auswirkung. Nicht wirklich mehr oder weniger Studis brechen wegen Geldsorgen ab. Studieren und Leben ist halt nun mal sch… teuer, so oder so, ob mit oder ohne Gebühren.
Auffällig ist auch, dass eine berufliche Neuorientierung nur noch bei 10% ausschlaggebend für die Exmatrikulation war. Im Jahr 2000 war es noch 19%. Waren die Studis damals etwa weniger zielstrebig, gar flatterhaft. Oder ist Selbstverwirklichung heute, in Krisenzeiten, weniger en Vogue?

Fazit der Zeitsparer-News: Wir wollen nicht, dass ihr euer Studium abbrecht! Zumindest nicht aus dem Grund, dass die Uni zu viel Stoff durchhaut, ihr arbeiten müsst, keinen Platz mehr in der Vorlesung findet oder weil ihr dem Dozenten bei seiner Abhandlung über Rechnungslegung nach IFRS/IAS nicht ganz folgen konntet (aus welchen Gründen auch immer…). Stattdessen wollen wir, dass Unidog als Plattform dazu beiträgt, das Studium für möglichst viele so einfach und flexibel wie möglich zu machen.

Geschrieben in Allgemein, Webrecherchen für Studis | 1 Kommentar »

1 Kommentar

  1. Thomas Sagt:

    Tja, der Bachelor ist bei den Meisten Unternehmen leider noch nicht so ganz angekommen :-)
    Das dauert noch etwas!

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